(Foto: Claudia Peschl)
TROUBADOURS - Vier Gitarren, zwei Stimmen - Walter Peschl aus Fürsteneck und Lothar Blitz aus Thurmansbang - musizieren als „Troubadours“ auf vier unterschiedlichen Gitarren, einer 12-saitigen, einer klassischen Konzert- und zwei traditionellen akustischen Westerngitarren und hin und wieder auch einer Mundharmonika.
Ihr Repertoire umfasst Instrumentalstücke aus der Folklore verschiedener Länder, ebenso aus der Zeit des Barock, der Klassik und Romantik sowie Lieder, die den TROUBADOURS besonders ans Herz gewachsen sind. Die Auswahl reicht von einfühlsamen traditionellen Liebesballaden über bekannte Titel aus dem Zupfgeigenhansl-Liederbuch bis hin zu deutschen und internationalen zeitkritischen, aber noch immer aktuellen Songs des Folkrevivals und der Bürgerrechts- und Friedensbewegung der 60er und 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Abgerundet wird das Programm durch Eigenkompositionen mit bairischen Dialekttexten.
"Ein Troubadour ist ein Mensch, der das Talent hat, Emotion, Kunst und Geistigkeit mit schönen Gedanken und schöner Musik zusammenzubringen. Er ist ein Mensch, der anderen Leuten Freude bringen kann, der andere Leute träumen lässt mit seinem Gesang, mit seiner Musik. Und ich denke, das ist die erste Botschaft für Frieden heute, weil ein Troubadour bringt im Grunde genommen Friede in die Herzen aller Menschen, die ihn hören."
Jordi Savall, katalanischer Gambist und Musikwissenschaftler
Der heute bekannteste Vertreter der Troubadours ist wohl Troubadix, der Barde aus dem kleinen gallischen Dorf von Asterix, der mit seinem Gesang Dorfgenossen, Römer und Wildschweine in die FIucht schlägt.
Die Wurzeln der Troubadours lagen jedoch im Süden Frankreichs in der Zeit der Wende vom 11. zum 12. Jahrhundert. Waren Lieder bis zu dieser Zeit überwiegend auf Lateinisch verfasst, entstanden nun volkssprachliche Dichtungen in der romanischen, sog. okzitanischen Sprache, der Langue d´oc, die sich im Süden Galliens (Südfrankreich, Teile Oberitaliens und Nordspaniens) aus dem Vulgärlatein entwickelt hat.
In den Liedern der Troubadours ging es meist um die Liebe. Der Spezialist für Alte Musik Jordi Savall meint: „Das waren Menschen, die eine sehr hohe Idee von Liebe hatten, eine Liebe, die voll von Respekt war: Liebe nicht nur mit einer körperlichen, sondern mit einer geistigen Dimension. Und es war fast immer eine Art Botschaft.“
In der Zeit ab Ende des 12. bis Mitte des 13. Jahrhunderts, die von den Albigenser-Kriegen, dem Kreuzzug gegen die als ketzerisch betrachteten Katharer geprägt war, schrieben diese „Sänger aus dem Volk“ zunehmend auch zeit- und gesellschaftskritische Texte. So kann man sie als frühe Vorläufer moderner politischer Liedermacher verstehen.
Übrigens: Die richtige Bezeichnung für den keltischen Barden Troubadix wäre aber Trouvère. So hießen die Sänger Nordfrankreichs, die wie die Minnesänger die Kunst der Troubadours adaptierten und in ihrer Sprache und auf ihre Art weiterentwickelten.
Quellen: www.br-klassik.de – Troubadour – Eine sich sehnende Lebensform; Wikipedia